Testbericht der Vollgolduhr Blancpain Fifty Fathoms Bathyscaphe

Blancpain, ein Name, der für Haute Horlogerie steht, hat gerade zwei neue Ergänzungen seiner beliebten Fifty Fathoms-Kollektion vorgestellt, die beide vollständig in Gold ausgeführt sind. Die Bathyscaphe Quantième Complet und die Bathyscaphe Chronographe Flyback sind jetzt in prächtigen 18-Karat-Rotgoldgehäusen mit passenden Armbändern aus massivem Gold erhältlich.

Blancpain Fifty Fathoms (1953)
Es scheint etwas ironisch, dass 1953 eine Uhrenmarke mit Sitz in einem Binnenland „die erste moderne Taucheruhr“ konzipierte, die Blancpain Fifty Fathoms. Die Geschichte der legendären Taucheruhr geht auf Jean-Jacques Fiechter zurück, den damaligen CEO von Blancpain und begeisterten Taucher.

Fiechter arbeitete mit Captain Robert Mouloubier und Lieutenant Claude Riffaud zusammen, die beide dem französischen Kampftaucherkorps angehörten. Diese aktiven Militärangehörigen wollten eine Uhr beschaffen, die den Unterwasserbedürfnissen des Korps entsprach.

Die daraus resultierende Uhr, die Fifty Fathoms, deren Name von Shakespeares „Der Sturm“ inspiriert war, war mit einer verschraubten Krone und einer drehbaren Lünette zur Zeitmessung unter Wasser ausgestattet. Darüber hinaus bot die Uhr hervorragende Lesbarkeit und Robustheit. Diese Eigenschaften sind zu einem Markenzeichen dieser Uhrenart geworden.

Die Fifty Fathoms wurde nicht nur vom französischen Kampftauchkorps übernommen, sie wurde später „von vielen Marinen als ihre offizielle Tauchzeituhr akzeptiert“, wie es in Markenwerbungen von 1954 verkündet wurde. Einst war die Fifty Fathoms dem Militär und Hardcore-Tauchprofis vorbehalten, doch das Aufkommen der Fifty Fathoms fiel mit einem zunehmenden Interesse am Amateurtauchen zusammen.

Blancpain Fifty Fathoms Bathyscaphe (ca. 1956)
Es gibt offenbar eine Debatte darüber, ob es 1956 oder 1957 war, als Blancpain die Bathyscaphe herausbrachte. Auch dieses Produkt war Fiechters Idee.

Zu dieser Zeit hatten „normale replica Uhren“ normalerweise einen Durchmesser von 32–34 mm. Da die Uhr jedoch auch unter Wasser gut lesbar sein musste, war das Gehäuse der Fifty Fathoms größer, irgendwo zwischen 40–41 mm.

Fietcher war eindeutig ein Mann mit einem ausgeprägten Marketingtalent und erkannte, dass eine Taucheruhr auch auf dem Festland ihre Berechtigung hatte. In den 50er Jahren erkannte er auch die Vorliebe für kleinere Gehäuseabmessungen und brachte daher die Bathyscaphe heraus, eine Uhr mit einem Durchmesser von 37 mm, eine ideale Größe für Männer und Frauen und perfekt für den täglichen Gebrauch geeignet.

Im Laufe der Jahre haben auch andere Uhrenmarken Taucheruhren auf den Markt gebracht, die auf das sogenannte „Desk-Diver“-Segment abzielen. Letzterer Begriff bezieht sich auf Personen, die nicht das volle Potenzial einer Taucheruhr ausschöpfen möchten, aber dennoch das Aussehen, die Lesbarkeit und die Robustheit einer für den Einsatz unter Wasser vorgesehenen Uhr zu schätzen wissen. Fietcher war jedoch zweifellos ein Pionier bei der Vermarktung dieser Uhrenart.

Wiedergeburt der Blancpain Fifty Fathoms (2007)
Mit dem Aufkommen von Quarzwerken in den 70er Jahren erlebte Blancpain, wie die meisten Schweizer Uhrenmarken, einen Umsatzrückgang. Letztendlich wurde das Unternehmen von SSIH übernommen, einem Unternehmen, das mit ASUAG fusionierte und die heutige Swatch Group bildete. Zunächst konzentrierte sich Blancpain auf die Herstellung klassischer Modelle, für die es bekannt war, doch 2007 erlebte die Blancpain Fifty Fathoms eine Wiedergeburt. Das aktualisierte Modell enthielt einige moderne Verbesserungen und wurde auf die Bedürfnisse einer neuen Generation von Uhrenliebhabern zugeschnitten.

Wiedergeburt der Blancpain Fifty Fathoms Bathyscaphe (2013)
2013 stellte Blancpain, zweifellos beflügelt vom Erfolg der aktualisierten Fifty Fathoms, auf der Baselworld eine neue Bathyscaphe vor. Mit einem Durchmesser von 43 mm war das Modell größer als seine Vorgänger aus den 50er und 60er Jahren, aber immer noch kleiner als die bestehenden Hardcore-Modelle der Fifty Fathoms.

Seit ihrer Wiederauflage hat sich die Blancpain Fifty Fathoms Bathyscaphe eine lukrative Nische im Segment der Taucheruhren geschaffen. Die Schweizer Marke hat Unterwassertauglichkeit, Silizium-Know-how und eine breite Palette an Komplikationen kombiniert und bietet sie in zahlreichen Zifferblattfarben und einer Vielzahl von Gehäusematerialien an.

Blancpain Fifty Fathoms Bathyscaphe Full Gold – zwei neue Optionen
Blancpain ist eindeutig ein vermarktungskundiges Unternehmen und hat nun zwei weitere Varianten der Bathyscaphe herausgebracht, beide in einem Gehäuse aus satiniertem 18-karätigem Rotgold untergebracht. Was diese neuen Referenzen jedoch von ihren Geschwistern unterscheidet, ist, dass sie mit Armbändern aus 18-karätigem Rotgold ausgestattet sind.

Blancpain gibt an, dass die „von Hand satinierten Glieder durch Querstifte miteinander verbunden sind, was ihnen eine Flexibilität verleiht, die eine perfekte Passform am Handgelenk gewährleistet“. Laut der Marke aus dem Vallée de Joux sorgt dieses patentierte System für ein glattes Erscheinungsbild und „großen Komfort“.

Die Vollvergoldung ist für die Blancpain Bathyscaphe Quantième Complet und die Blancpain Bathyscaphe Chronographe Flyback erhältlich. Die Bathyscaphe Quantième Complet zeigt Tag, Datum, Monat und Mondphasen an und greift dabei auf die regionale Expertise zurück, die für die Uhrmacherei im Vallée de Joux steht.

Blancpain Fifty Fathoms Bathyscaphe Chronographe Flyback Vollgold – meine Wahl
Persönlich bin ich besonders von der Blancpain Bathyscaphe Chronographe Flyback angetan. Diese Art von Chronograph kann alles, was ein „normaler“ Chronograph kann, und noch mehr. Dank der Flyback-Komplikation können mehrere Zeiträume in schneller Folge gemessen werden.

Stellen Sie sich vor, Sie messen die Zeit eines Athleten, der auf einer Laufbahn läuft. Während der Chronograph läuft, kann der Träger den Drücker bei 4 Uhr drücken, um den Mechanismus anzuhalten, auf Null zurückzusetzen und zu starten – alles in einem Schritt. Dadurch ist kein schnelles Drücken des Drückers mehr erforderlich, und die Gültigkeit der aufgezeichneten Zeit wird erhöht.

Das Uhrwerk, das Kaliber F385, hat eine Frequenz von 36.000 A/h (5 Hz), wodurch es weniger stoßempfindlich ist und die Präzision verbessert. Darüber hinaus mildert die höhere Kadenz den Einfluss der Position. Dieses vollständig integrierte Uhrwerk verfügt außerdem über ein Säulenrad und eine vertikale Kupplung, die eine ruckelfreie Betätigung des Chronographenmechanismus und eine seidenweiche Drückerbewegung gewährleisten.

Die Silizium-Unruhfeder ist nicht anfällig für magnetische Einflüsse, reagiert nicht empfindlich auf Temperaturschwankungen und ist nicht korrosionsanfällig. Darüber hinaus kann die Silizium-Unruhfeder sehr präzise geformt werden, sodass sie perfekt optimiert werden kann, um konzentrisch zu atmen und so eine hervorragende Präzision zu erzielen.

Blancpain hat das Kaliber F385 mit einer Unruh mit variabler Trägheit ausgestattet. Im Gegensatz zum weit verbreiteten indexgeregelten System ermöglicht der Ansatz von Blancpain eine präzisere Einstellung der Geschwindigkeit, und sollte die Uhr einem Stoß ausgesetzt sein, ist es weniger wahrscheinlich, dass eine Nachregulierung erforderlich ist.

Blancpain Fifty Fathoms Bathyscaphe Full Gold – Schlusswort
Wenn es um die Entwicklung neuer Produkte geht, scheinen manche Uhrenmarken völlig hilflos zu sein. Doch seit Fietcher 1953 die erste Fifty Fathoms konzipierte, hat die Schweizer Marke kontinuierlich Trends beobachtet, auf Marktfeedback gehört und ihr Portfolio an Unterwasseruhren erweitert. Obwohl Blancpain im Vallée de Joux ansässig ist, einer hochgelegenen Region weit weg vom Meer, ist das Unternehmen immer in der Nähe jener Uhrenliebhaber geblieben, die die Vorzüge einer hochwertigen Taucheruhr zu schätzen wissen.

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